4/26/2011

Querfeldein auf Schatzsuche


Zu ihrem 52. Geburtstag legten wir Kinder unser Geld zusammen und schenkten meiner Mutter einen knallgelben handygroßen GPS-Empfänger. Seitdem wissen wir: Geocaching macht nicht nur ihr Spaß, sondern der ganzen Familie (plus Eike). Das erste Mal mit auf Schatzsuche war ich zu Ostern an den Bahnschienen in Hornstorf, nahe Wismar.

Zum Glück habe ich mich heute Morgen für eine lange Hose entschieden. So komme ich zwar ein bisschen ins Schwitzen, aber meine Beine bleiben von Brennnesseln, Diesteln und Dornen verschont. Unsere diesjährige Osterwanderung findet abseits geschaffener Wege statt. Wir rennen querfeldein. Vorweg Eike, ganz ungeduldig und aufgeregt und Peter, der das GPS-Gerät um den Hals hängen hat. Noch 384 Meter. Der Schatz kann nicht mehr weit sein.

Einen GPS-Empfänger gibt es von Garmin für ca. 80 € bei amazon.

Wir alle sind hellauf begeistert als wir die totgelegten Bahnschienen entdecken. Hier müssen wir richtig sein. Hier irgendwo hat jemand, der sich auf geocaching.de "christianja" nennt vor anderthalb Jahren einen sogenannten "Cache" versteckt und seine Position in Form von GPS-Koordinaten im Internet veröffentlicht.

Eike rennt schon mal vor. Er hat wohl vergessen, dass Peter den wertvollen GPS-Empfänger besitzt ;-)

Als ich bei Meter 0 ankomme, haben die anderen den Schatz schon gefunden (wo genau er lag, verrate ich hier natürlich nicht) und betrachten den Inhalt: Eine Stoffpuppe, ein Schlüsselanhänger und eine seltsame Münze mit chinesischen Buchstaben. Daneben liegt noch ein Logbuch in der Plastikschachtel. Dort haben sich alle bisherigen Entdecker eingetragen. Es sind wohl über 20 mittlerweile. Der Letzte hat den Schatz gerade heute Vormittag gefunden.

Auszug aus dem Logbuch des "Caches": Einige Geocacher haben sich sogar eigene Stempel machen lassen.

Bevor wir die zugewucherten Bahnschienen ausgepowert aber vollkommen zufrieden wieder verlassen, tragen auch wir uns noch in das Logbuch ein: Die "Hansepiraten" waren hier! Zuhause finden wir heraus, dass die chinesische Münze ein "Geocoin" ist und schon mehr als 1.000 Kilometer von Österreich bis hierher zurückgelegt hat. Mein Vater nimmt sich vor, bei der nächsten Wanderung den Coin in das nächste Versteck zu legen und so weiter durch die Welt des Geocachings reisen zu lassen.
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